Der Adventsauftakt am Samstag vor dem ersten Adventssonntag hat in Mascherode Tradition. Auch in diesem Jahr gibt es ab 14.30 Uhr in der Alten Dorfkirche und rund um die Lutherlinde viele Angebote für Jung und Alt. Neu hingegen ist: Die Krippenfiguren Maria und Josef begeben sich mit ihrem Esel – stellvertretend für ihren Weg nach Betlehem – erstmals auf einen symbolischen Weg durch den Stadtteil.
Die alten Krippenfiguren waren nach vielen Jahren an einigen Stellen beschädigt. „Es mussten jetzt mal neue her“, sagt Hans-Jürgen Kopkow, der als Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde zuständig ist für Mascherode und die Südstadt. Und das sollte in Eigenarbeit geschehen. Seine Frau Annegret Kopkow machte sich mit einer Gruppe Bastelfreudiger einige Stunden ans Werk. Das Ergebnis: etwas andere Krippenfiguren. Das Innenleben besteht aus Draht und Sisal, die äußere Schicht ist in Feinarbeit aus Stoff genäht. Damit die Figuren stehen können, wurden ihnen Bleifüße verpasst.
Entstanden sind Maria und Josef, die Heiligen Drei Könige, Hirten und ein Engel. Lamm und Esel wurden dazugekauft. Aber die Figuren werden nicht einfach nur in der Kirche aufgestellt. Ab diesem Wochenende wandern Maria, Josef und der Esel durch Mascherode und übernachten jeweils dort, wo ihnen eine Herberge zur Verfügung gestellt wird.
Überwiegend Privatpersonen haben sich in die Teilnehmerliste eingetragen. Aber auch der Kindergarten ist dabei, zudem einige Geschäfte wie Apotheke, Friseur und Brautmodengeschäft. Vielleicht werden einige den Krippenfiguren einen Platz in ihren Schaufenstern einräumen. „Das ist eine schöne Brücke für den Advent. So wird daran erinnert, dass diese Zeit mehr ist als nur Bratwurst und Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt“, erklärt Kopkow.
Die Idee zu der Aktion hatte Ulf Harding aus dem Kirchenvorstand. „Meine Frau hat britische Wurzeln. In der Adventszeit sind wir oft bei den Verwandten. Dort haben wir den Brauch der Wanderkrippe kennengelernt“, sagt Harding. Das Vorhaben, Ähnliches in Mascherode einzuführen, gelang. Ein Aufruf im Gemeindebrief im Herbst brachte große Resonanz. Auch weil die Aktion an den Wochenenden mit dem lebendigen Adventskalender verknüpft ist, werden die Mascheroder Maria und Josef mit ihrem Esel immer wieder zwischendurch zu sehen bekommen.
Dass die Figuren zum Heiligabend-Gottesdienst in der Kirche ankommen und sich zu den anderen gesellen werden – daran zweifeln die Verantwortlichen nicht. Dann wird auch ein Vorteil der neuen Figuren gegenüber den üblichen Modellen aus Holz sichtbar werden. Die Arme sind beweglich. Vater und Mutter können das Jesuskind sogar auf dem Arm tragen.
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29.11.2019
Kategorie: Exclusiv, Mascherode-Gemeinde

